Es ist wieder soweit. Die Sperrzeit ist vorbei und der breite Sandstein-Wandfuss im Lindenthal ist wieder zum bouldern zugänglich. 

Ja, diese Wand ist immer wieder imposant, wenn man zum ersten mal davor steht und verzweifelt nach ganz einfachen Routen zum aufwärmen sucht. Nix da! Also je nach Sektor ist wirklich wenig da. Weder für Finger noch Füsse oder dann ist es dermassen überhängend, dass die lockere Aufwärmrundi zum Muskeltöter verkommt. Wir entscheiden uns für den ganz rechten Wandteil und wärmen uns in der einen oder anderen Traverse auf. Zum Glück mit genügend Crashpads, denn wir werden wiederholt vom Widerspenstigen Felsen abgeworfen und fühlen kurz darauf bereits die pumpenden Unterarme und die vom rauen Sandstein abgewetzten Finger. Viel zu früh – haben wir doch erst begonnen.

Weiter gehts an den linken Wandteil zur Specktraverse. Die hat es tatsächlich in sich. Die kleinen abgetretenen Fussleisten bieten nur wenig Halt und insbesondere mit ebenfalls abgetretenen Kletterfinken scheinen sie kaum noch nützlich zu sein. Nicht zu vergessen, dass nach dem ersten Teil mit mini Leisten ein Einfingerloch auf uns wartet ohne erkenntliche Fusstritte darunter.

Bei diesem Anblick verstecken sich gewisse „Strolche“ lieber hinter einem Felsvorsprung und beobachten die Szenerie von weitem.

Ja, ich komme sicher wieder und freue mich mit euch am Felsen auszupowern.