An diesem Bergwochenende lief leider nicht alles ganz nach Plan. Nicht alle konnten wie gewünscht mit dabei sein. Wir dürfen aber doch auf ein tolles Wochenende in wunderbarer, alpiner Umgebung zurückblicken.

Leider mussten sich die ersten Mitstreiter bereits kurz vor Antritt ausklinken. So waren wir am ersten Abend nur zu neunt im Saas-Tal angekommen. Timon joggt die Strecke von Saas-Grund nach Kreuzboden kurzerhand hoch. Wir haben kaum Zeit, uns in der Zwischenzeit auf dem Spielplatz gemütlich einzurichten, als er schon wieder auftaucht. Der Zustieg zur Hütte ist nur kurz, so dass sogar Fynn den ganzen Weg selber aufsteigen kann.

Nach einer guten Portion Curry-Reis streunen wir noch etwas durch die Bergwelt und beobachten die Steinböcke ums Haus. Danach richten wir uns gemütlich in unserem Zimmer in der alten Hütte ein. Fenster öffnen ist nicht nötig, es zieht genügend frische Luft durch die Ritzen des Hauses. Mit ein paar Wolldecken extra, haben wir aber alle warm genug für die Nacht. Fynn wird am nächsten Tag von einer „sehr gemütlichen Nacht“ schwärmen und alle Stunden vergessen haben in welchen er sich hustend hin und her wälzte. Einmal eingeschlafen, liessen sich unsere Jungs davon nicht mehr aus der Ruhe bringen und auch die anderen fanden ein paar wertvolle Stunden Schlaf.

Um sechs in der Früh liefen ein Teil von uns bereits los in Richtung Lagginhorn. Der kalte Bergwind macht uns zu schaffen und wir steigen langsam aber stetig über ewige Geröll- und Blockfelder den WSW-Grat hoch. Die Kälte vertreibt unsere Lust auf lange Pausen und auch am Gipfel denken wir rasch wieder an den Abstieg und hoffen auf einen windgeschützten Platz an der Sonne fürs Picknick. Der Abstieg zieht sich länger dahin als geplant. Bei jedem Schritt in dieser rauen Felslandschaft ist höchste Aufmerksamkeit gefragt und wir erreichen zwischen drei und vier Uhr am Nachmittag erschöpft die Hütte.

Die Jungs hatten in der Zwischenzeit mit Timon einen wunderschönen Tag auf dem Kreuzboden verbracht. Kurz nach der Überfahrt mit dem Floss über den eisig kalten Bergsee, springen sie splitternackt hinein… huch alleine beim Gedanken wird mir kalt.

Leider verlassen uns Timon und Fynn kurzfristig bereits einen Tag früher als geplant. In der Hoffnung, dass sich Fynn vom Husten und Timon von der kurzen Nacht erholen können. Dafür stösst Julia am Samstagnachmittag zu uns.

Der Sonntag steht im Zeichen des Jägihorn. Der markante Felsgipfel ist unser erklärtes Ziel. So machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Ein steiler Weg. Schon bald gehen wir auf allen Vieren den steilen Wanderweg bergan. Neben uns erklimmen zahlreiche Kletterer die griffigen Felsen der Südwand. Der Weg ist spannend und so wandern auch die jüngsten unter uns mit viel Begeisterung aufs Jägihorn. Oben werden wir mit einer prächtigen Rundsicht auf die umliegenden 4000er belohnt und entgegen dem Vortag können wir diese im Windschatten des Berges an der Sonne so richtig geniessen.

Zurück in der Hütte gönnen wir uns ein wohlverdientes Stück Kuchen, bevor wir „Aufwiedersehen“ sagen und den Abstieg in Angriff nehmen.