Der Bergerlebnisweg zur Glecksteinhütte hat es in sich. Der Weg ist nicht sonderlich lang oder steil, aber richtig schön ausgesetzt. Ein wunderschönes Erlebnis vor alpiner Kulisse durch steilabfallende Felswände zu wandern. Je steiler es wird, desto besser und schneller läuft die Jüngste in unserem Team. Elva ist mit Ihren 2.5 Jahren erstaunlich viel selbst gelaufen. Super, dass das Wetterfenster länger offen bleibt als zuerst angenommen, so können wir uns für den Aufstieg Zeit lassen und immer wieder die Aussicht geniessen.

In der Hütte angekommen belohnen wir uns mit einem leckeren Stück Früchtekuchen und versuchen das eine oder andere Kartenspiel. „Halt mal kurz“ konnten wir leider nur kurz anspielen, da nicht alle Kinder mitspielen konnten. Es hat aber Gluschtig gemacht auf Mehr. Zum Glück aber sind wir danach kaum noch zum Spielen gekommen, zu gut hat sich das Wetter gehalten. Entgegen unseren Erwartungen sind unsere Outdoorpläne, kaum einmal vom Regen durchkreuzt worden.

Am Samstag Vormittag war es noch Nass vom Regen der Nacht, also begeben wir uns nicht direkt in den Klettergarten, sonder uns auf die Pirsch. Eine grössere Gruppe von Steinböcken hat sich nahe der Hütte niedergelassen und lässt sich beobachten. Ein wunderschönes Erlebnis. Eindrücklich wie sie Ihre muskulösen Körper geschmeidig durch steilsten Felspartien balancieren und dabei genügend Reserven haben, um eine Pirouette zu schlagen oder einen kurzen Horn-Kampf auszutragen.

Sobald sich die Steinböcke etwas zurückgezogen haben, zeigt sich dafür ein anderer äusserst Willkommener Gast. Die Sonne beschert uns ein paar Ihrer Strahlen und lässt die Felsen rasch abtrocknen. So wechseln wir in den Klettergarten. Elva schnuppert erste Kletterluft und Maël übt sich fleissig im Vorstieg. Wir alten versuchen uns auch an der einen oder anderen Route mit Bergschuhen, lassen aber mehrheitlich den Kids den Vortritt.

Die nächsten Kids kommen auch schon bald. Léon und Robin haben am Freitag noch die Schulbank gedrückt und stossen erst jetzt zu uns. Nach einer wärschaften Rösti zum Zmittag versuchen wir uns am Glecksteiner Hausberg der Südwand des „Steinbockgrätli“. Nicht ohne, also insbesondere die Planung der Tour, denn alle drei Wiedmer Jungs wollen mit auf Tour. Zusammen mit Phippu und Julia wollen wir die zwei Seillängen meistern, aber möglichst so, dass nie ein Kind alleine am Stand ist und wir auch nicht zu sechst am gleichen Stand stehen müssen. Nicht ganz einfach. Also versuchen wir das Problem zu umgehen, indem wir die zwei Seillängen zusammen hängen und die rund 50 Meter an einem Stück durchsteigen. – Auch nicht ganz einfach. Da die Route doch den einen oder anderen Richtungswechsel und Übergang enthält stellt sich rasch ein hoher Seilzug ein. Im obersten Abschnitt ist das Seil kaum noch hoch zu ziehen, aber Robin meistert die Challenge mit Bravour und steigt alles top motiviert durch zum Gipfel.

Heute versuchen wir uns noch mit einem etwas höheren Gipfel. Das Chrinnenhorn ist der einzige Gipfel in der Umgebung, welcher ohne Technisches Material erreicht werden kann. Die rund 400 Höhenmeter führen durch vielfältiges Gelände. Wiesen, Felsen, Geröll. Eine schöne Tour mit wahnsinnig schönem Top. Die Aussicht auf die Umliegenden Berge, insbesondere Wetterhorn und Eiger sind einmalig und der Tiefblick hinunter nach Grindelwald ist Atemberaubend.

Ja, genau dort hinunter zurück nach Grindelwald gehts nach einem kurzen Zwischenstopp in der Hütte. Wir erreichen müde aber Glücklich die Busstation und freuen uns alle auf das nächste gemeinsame Abenteuer in den Bergen!