Was für ein Start in die Sommerferien. Kurz nach Schulschluss sitzen wir im Auto bzw. Zug und fahren Richtung Grimselpass. Der Wetterbericht für heute ist nicht wirklich rosig, entsprechend sind wir nicht wirklich überrascht, dass wir bei dichtem Nebel und leichtem Nieselregen bei der Staumauer am Räterichsboden aus dem Bus steigen. Léon, David, Robin, Dina und Maël lassen sich davon aber ebenso wenig aus der Ruhe bringen, wie wir (Gross-)Väter. Nass vom Nebel, Grass, Schnee und Wasser auf dem Weg steigen wir zielstrebig die vielen Stufen hoch zum Bächlisboden. Heute fliesst besonders viel Wasser, und wir springen von Stein zu Stein über die Bäche oder balancieren über abschüssige Schneefelder entlang dem eiskalten Bach. Die Kids Riechen das Abenteuer und so bleibt die Stimmung trotz nassen Füssen top. Kurzum später haben wir auch das Top vom heutigen Tag erreicht. Im Nebel erkennen wir die ersten Umrisse der Bächlitalhütte. Hier werden wir herzlich empfangen gut bekocht und beziehen unser Zimmer für die Nacht. Wir freuen uns auf den nächsten Tag, denn da soll das Wetter deutlich besser werden.

Weit gefehlt, als wir am Samstag in der Früh die Fensterläden öffnen lässt sich ausser einer dicken Nebeldecke nicht viel erkennen. Schade, hätten wir uns doch auf die Morgensonne gefreut. So legen wir uns nochmals hin und Robin überlegt sich gerade laut, ob man die „Bächlitalhütte“ nicht eher „Nebeltalhütte“ nennen sollte, als David laut schreit, dass man die Berge sieht. Unglaublich keine fünf Minuten später ist der ganze Nebel weg und wir haben prächtige Sicht auf die umliegenden, schroffen Berggipfel. Im Sektor Heidiland klettern die Kids Seillänge um Seillänge. Wunderschön zu sehen, wie alle in ihrem Bereich fortschritte erzielen, sei dies beim Klettern im Vorstieg, beim Knoten üben, Sichern oder einfach nur die Höhe überwinden. Bravo! Da haben wir uns eine Pause verdient. Am „Bächlibeach“ wie der kleine Bergsee in Hüttennähe genannt wird, erzählen wir uns eine Kindergeschichte und wagen den Sprung ins kühle Nass.

Dann endlich kommen Ruth, Anne und Lisi ebenfalls bei der Hütte an, die drei Frauen mussten am Freitag noch arbeiten und sind erste heute angereist. Bravo eine super Leistung. Da ist die Sonnenterrasse vor der Hütte die beste Wahl, um so richtig anzukommen und einander gegenseitig von einem prächtigen Tag zu erzählen.

Ein dritter Prachts-Tag sollte auch am Sonntag noch folgen. Jonä und ich stehen zusammen mit den Hochtourengängern kurz nach vier auf. Wir wollen am „Bächlibeach“ noch vor dem Frühstück sechs Seillängen durch den schönen Granit klettern. Nach dem Sicherungsmarathon am Vortag geniessen wir es in Ruhe in den Morgen zu klettern. Wir haben deutlich länger als angekündigt und so werden wir bei unserer Rückkehr schon sehnlichst erwartet. Schliesslich soll auf dem Rückweg ins Tal ja noch Zeit bleiben das eine oder andere Bächli zu stauen.

Nach diesem Wochenende bin ich einmal mehr beeindruckt von der imposanten Bergwelt, aber ebenso vom guten  Zusammenspiel zwischen allen drei Generationen, welche zusammen unterwegs waren. Danke fürs mitkommen! Mir hat’s Spass gemacht und ich freue mich aufs nächste Mal!