Es sollte ein gemütliches Familienwochenende unter freiem Himmel am Seebergsee geben. Aber erstens kommt es anders und zweitens als du denkst.

Schwer beladen mit Essen und Ausrüstung für ein gemütliches Wochenende am Seebergsee, machen wir uns auf den Weg. Der Weg ist zum Glück nur kurz und wir können uns schon bald ins kühle Nass stürzen. Nicht alle zieht es ins kalte Bergwasser, zu verlockend sind die warmen Sonnenstrahlen und die genussvolle Aussicht auf die umliegenden Felswände mit deren Pflanzen und Tierwelt. Die Kids machen sich bereit, um die kleine Insel in der Mitte des Sees zu erobern, aber am Ende siegt dann doch die Vernunft oder eben der Respekt vor der Distanz und den womöglich allzu gruselig, glitschigen Steinen am Ziel.

Zeit herauszukommen und einen gemütlichen Platz für die Nacht zu suchen. Unsere kleinen Biwak-Spotter machen sich an vorderster Front auf den Weg auf die andere Seite des Sees. Kreuz und Quer führt uns der Weg über Fels, Wiesen und Wald immer tiefer in schier undurchdringbares Dickicht. Zumindest mit schwerem Gepäck und wehenden Fahnen am Rucksack, scheint ein durchkommen teilweise schier unmöglich zu sein. Die Hoffnung auf ein Biwak im Wald sinkt von Meter zu Meter, dafür aber haben wir unseren Spass am Kampf quer durch den Dschungel. Für die rund 300 Meter benötigen wir geschlagene 1.5 Stunden. Wenigstens finden wir einen gemütlichen Felsen für unsere Mittagspause.

Kaum haben wir einen Weg aus dem Dschungel gefunden, geht die Suche nach einem Biwakplatz auf der anderen Seeseite weiter. Wir wollen natürlich möglichst nahe am See bleiben, damit die Jungs noch lange Spass haben können beim Entdecken der kleinen Inseln, beim Fischen von Hand – ohne Erfolg, oder beim kreativen Spiel mit Holzbalken – äh, sorry Boot.

Kurz vor dem ersten Regen, schlagen wir unser Nachtlager auf und kochen uns was zum Nachtessen. Danach finden wir die Ruhe um uns nochmals eine kurze Geschichte zu erzählen und dann ab in den Schlafsack.

Kaum sind alle in den Federn, hören wir auch schon das Unheilverkündende Geräusch eines Motorrades. Das Motorengeräusch kommt unweigerlich näher und direkt auf uns zu. Und da der Weg bei uns nicht weitergeht, ahnen wir schon, dass wir Besuch kriegen. Der freundliche Herr mit Motorrad hat uns darüber aufgeklärt, dass wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden und mit einer saftigen Busse zu rechnen, haben, falls wir uns nicht verziehen. Tja – Mätteli abblasen, Tarp zusammenrollen und schwerbeladen und halb Schlaftrunken zurück zum Auto. Schlafen wir halt doch zuhause. Aber wir kommen wieder, denn nun wissen wir, dass wir etwas weiter unten doch eine Nacht im Zelt verbringen dürften. Oder gilt nun doch ein generelles Zeltverbot im ganzen Diemtigtal? Die Informationen sind diffus. Eventuell werden wir es nächstes Jahr wissen.

Danke allen fürs mitkommen, für den unendlichen Spass im Dschungel und die gute Laune trotz missglückter Übernachtung.