Alle Jahre wieder und doch immer wieder ganz anders. Das Iglu-Wochenende führte uns in diesem Jahr nach Grindelwald zum Tierwang in die Nähe des Faulhorn. Das Wetter war einmal mehr in diesem Winter unglaublich schön – schon fast frühlingshaft warm. Ob es wohl noch Schnee für ein Iglu hat?

Bereits die Anreise sorgte leider für zwei unerfreuliche Überraschungen. Timon ist mit Fieber angereist und hat sich sogleich für die Nacht abgemeldet. Mit Fieber beim Iglu-Bauen helfen – das ist wahrlich ein tapferer Krieger. Danke für deinen Kampfgeist!
Die nächste Abmeldung folgt kurz danach – den Wecker auf lautlos gestellt und damit Rucksack umsonst gepackt. Das passiert nächstes Jahr bestimmt nicht mehr! Wir freuen uns, wenn du dann dabei bist.

Nach zahlreichem Umsteigen erreichen wir mit der Gondelbahn die Bergstation First. Von da an laufen wir auf dem vielbegangenen Schlittelweg in Richtung Bachalpsee. Da wir ja nicht direkt am Weg unser Lager aufschlagen wollen, biegen wir rechts ab. Die erste Route stellt sich jedoch als zu kritisch heraus. Die Lawinengefahr zwingt uns zum Umkehren. Wir graben lieber ein Loch beim Iglu-Bauen, als in einer Lawine nach verschütteten zu suchen. Ein zweiter Versuch führt uns dann an unseren Bauplatz, wo wir hungrig den Steinbruch und die Iglu-Flächen stapfen, endlich was essen und uns dann von Timon verabschieden.

Irgendwann sollte eigentlich auch der hinterste und letzte lernen, dass grosse Iglus schwerer sind zum Bauen als kleine. Bei mir ist das halt alles etwas anders – und so versuchen wir neben zwei kleinen zweier Iglus noch ein Vierer zu bauen – schliesslich wollen wir ja zusammen Nachtessen. So kommt es, dass unsere Igluneulinge als erstes mit Ihrer Behausung fertig sind. Während Katrin und Fredy noch etwas mit den Schneeverhältnissen kämpfen und wir mit unserer Crew auf einen Magischen-Wunderstein nach dem anderen hoffen. Schon erstaunlich, wie lange irgendwie doch alles gut geht und zusammenhält.

Wunderbar, wenn man mitten im harten und ermüdenden Kampf mit Schnee schleppen, Sägen und konstruieren einen leckeren Tee serviert bekommt. Danke Anja – das war zauberhaft! Für unser Vorhaben hätten wir aber wohl doch eher den Zaubertunk von Miraculix benötigt. Nein, die Blöcke wollten irgendwann der Schwerkraft nicht mehr widerstehen und nun musste auch ich einsehen, dass ich mit unserem Plan etwas zu ambitioniert war. – Da hatten andere weniger lang, um das zu erkennen.

Zum Glück hatte Michu von seinem Wichtel zu Weihnachten eine Zauberblache erhalten. Diese erlebt nun ihren Höhepunkt im sonst monotonen Blachen-Leben. Mit Skier und Stöcken fixieren wir die Blache über dem oben weit offenen Iglu und streuen zur besseren Isolation etwas Schnee darüber – fertig ist das Konstrukt.

Beim gemeinsamen Gemüserisotto lassen wir den Tag nochmals Revue passieren und kochen Tee für die Nacht und den nächsten Tag. Spätestens nach dem leckeren Dessert, haben wir alle ein angenehmes Völlegefühl und machen uns bereit für die kühle Nacht.
Nachdem Anja, Nadine und ich unsere Mätteli oder ev. besser Matten ausgebreitet haben, bleibt nur noch wenig Platz für Michu. Mit Nase im Schnee schläft sich verständlicherweise nicht besonders gut. Sorry! Dem Nachtkonzert nach zu urteilen, waren aber doch einige Stunden Schlaf drin.

Das Frühstück geniessen wir zusammen vor unseren Iglus und freuen uns auf den baldigen Sonnenaufgang. Doch es bleibt irgendwie sehr lange beim „baldigen“ Sonnenaufgang. Die letzten Zehn Meter zu uns, scheinen für die Sonnenstrahlen eine fast unüberwindbare Distanz zu sein. Katrin hat ein patentes Mittel gegen die bleibende Kälte gefunden und hat kurzerhand ihr ganzes Nachtlager mit Schlafsack und Mätteli nach Draussen verschoben. – Oder wurde Sie von Fredy direkt im Schlafsack nach Draussen gezogen? – Wir wissen es nicht.

Eine kurze Skitour führt uns noch tiefer ins Tal hinein, eröffnet uns eine neue Aussicht auf die Berge und ermöglicht uns vor allem ein paar kurze Skischwünge ohne schweren Rucksack in den Schnee zu zeichnen.

Moment, da fehlt doch noch was. Wir können unsere Iglus doch nicht zurücklassen, ohne genau zu wissen wie stabil sie denn nun wirklich sind.

Vielen Dank euch allen fürs mitkommen, mit anpacken und die gute Gemeinschaft! Ihr seid ein Super Team!

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