Viele Dinge benötigt man ja nicht für eine Skitour. Aber es gibt Leute die vergessen selbst die elementarste Ausrüstung. Ja, ohne Felle wird der Aufstieg schwierig, das habe ich schnell begriffen und musste den Rest der bunten Truppe eine Stunde warten lassen, um mich für den Aufstieg zu wappnen. Das gab Timu dankbare Zeit, um mit den Ski ein paar erste Spuren in den Schnee am Jaunpass-Skilift zu zeichnen und so Sicherheit für die Abfahrt im Tiefschnee zu tanken. Und ich bedanke fürs geduldige Warten!

So, nun kann es doch noch los gehen. Wir marschieren bei schönstem Winter-Wetter los. Die Ersten Spuren wurden bereits von ein paar Touren Fahrer vor uns gesetzt. So konnten wir den Anstieg gemütlich angehen und mussten nicht noch selbst die beste Spur suchen. Ok, gemütlich war es nicht wirklich für alle. Unsere Snowboarder hatten mit den Schneeschuhen schon mächtig zu kämpfen. Versanken Sie doch zum Teil bis zum Knie in der weissen Pracht. Nach rund einer Stunde erreichen wir den ersten Gipfel des Tages. Der Nordgipfel des Hundsrügg zeigt sich von seiner besten Seite. Tom ist schon mächtig auf den Hund gekommen, als auch er den Hunde Rücken erreicht.
Das erste Ziel ist also geschafft und wir entschliessen uns auf die Gratwanderung zum höchsten Punkt des Hundsrügg zu verzichten. Zu gross ist die Anziehungskraft des weissen Pulverhangs der wie ein sanfter Teppich ausgebreitet vor uns liegt. Schon bei den ersten Schwüngen schiesst dieses wohlige Hoch-Gefühl durch den Körper – als könnte man Fliegen – und man wünscht sich, der Hang wäre ewig – wäre ewig – wäre ewig. Auch unsere Einsteiger setzen Kurve an Kurve und machen das wesentlich besser als ich mir im Vorfeld vorgestellt hatte. Klar, da und dort kugelt ein Schneemann durch den Schnee, aber alles in allem Top! Gratulation zu dieser Premiere!

Pünktlich um 12:00 Uhr wird auf einer Alp zum Mittagessen gerufen. Vom Darvida, über Karotten, Trockenfrüchten, Landjäger und Sandwiches war alles dabei was sich klassischerweise in einem Tourenrucksack versteckt. Mit der Sushi-Platte von Timu hätte aber wohl wirklich niemand gerechnet.
Frisch gestärkt geht’s ab in ein weiteres Stück harter Arbeit. Der höchste Punkt des Hundsrügg soll ja dennoch erreicht werden. Nur eben von der anderen Seite als ursprünglich geplant. Die rund 600 Höhenmeter sind aber doch zu viel, wenn man mit den Schneeschuhen bei jedem Schritt so weit im Schnee versinkt, dass man sich anschliessend wieder mühsam hoch kämpfen muss, bevor man den nächsten Schritt machen kann, um dann wieder im tiefen Schnee zu versinken. So kommt es, dass wir zwei Gruppen machen und nicht alle dem zweiten Gipfel entgegen stürmen. Dafür laufen wir nun umso schneller – nein viel schneller wär wohl für keinen von uns möglich gewesen – sowohl die Tageszeit, als auch das nun umbrechende Wetter treiben uns an. Schliesslich warten die vermeintlich schönsten Hänge erst ganz oben. Allerdings setzt kurz vor dem Gipfel Schnefall und ein zügiger Wind ein. Also ist da nichts mit verweilen. Ein Gipfelfoto und ab wieder auf den Bretter talabwärts. Aber halt – da kommt noch wer. Der Orden des Tages für den kämpferischsten Tourenfahrer geht eindeutig an Elias. Mit Schneeschuhen und Brett auf dem Rücken, konnte er beinahe der hohen Pace der Skifahrer folgen. Und hat nur wenige Augenblicke nach uns den zweiten Gipfel des Tages gemeistert. Wer schon mal mit Schneeschuhen an den Füssen zusammen mit Skifahrer unterwegs war, kann diese Strapazen wohl gut nachempfinden. Bravo!

Geschafft! Könnte man meinen. Aber wer glaubt dass nun eine lockere Abfahrt folgt hat nicht mit dem hundsgemeinen Hundsrügg gerechnet. Da gehts nämlich immer wieder mal flach oder gar wieder Aufwärts. Und sollte das Gefälle uns doch einmal wohl gesinnt sein, versperrt uns eine Armee lästiger Stacheldrahtzäune den Weg.

Ja, wir sind alle fix und fertig. Ein unglaublich schöner Wintertag ist damit Geschichte. Wieder einmal einen herzlichen Dank an euch alle! Ich freue mich auf jeden Mitstreiter, Leidensgenosse oder Mitleser, die beim Igllu-Weekend dabei sind. Melde dich doch gleich noch an;-)