Wenn alles ins Wasser fällt – fast alles
Das Faulhorn war im Januar schon immer eine Knacknuss und wird es wohl auch bleiben. Zumindest hat uns auch in diesem Jahr der Januar nicht wirklich Glück gebracht. Was soll’s wir hatten irgendwie trotzdem unseren Spass. Dennoch war ich am Abend nicht ganz unglücklich darüber, dass sich nicht zu viele fürs „Wasserschlitteln“ angemeldet hatten.
Es war schnell klar, dass aus der längsten Schlittenfahrt der Welt nicht werden sollte. Zu wenig Schnee hat es in den ersten Winterwochen gegeben und zu schlechtes Wetter war angekündigt. Aber beginnen wir doch ganz von vorne:
08:20 Uhr
Treffpunkt in Bern. Alles ist noch ok. Vom im letzten Jahr legendär gewordenen selbst gebauten Schlitten fehlte jede Spur. Genau so wie auch von seinem Kapitän. Mit ICE und Zahnradbahn fahren wir unserem Ziel entgegen. In einer kurzen Lagebesprechung entscheiden wir, unser Schlittelglück am Männlichen zu suchen.
10:09 Uhr
Ankunft in Grindelwald und Schlittenmiete im nächsten Sportshop. Nur CHF 15 pro Rodel – schade nur, dass keiner im ganzen Laden Deutsch spricht. Egal wir wollen ja vor allem in den Schnee, also fahren wir mit dem nächsten Bus nach Grindelwald Grund zur Talstation der Männlichenbahn.
10:40 Uhr
Ticketkauf bei der Talstation. – „Ja, wissen Sie heute ist sehr gefährlich. Die ganze Piste ist eisig und man sieht oben kaum einen Meter weit. Wir empfehlen allen und insbesondere mit Kindern nicht zu schlitteln.“ – Ne ne, nur um das zu hören sind wir nicht nach Grindelwald gefahren. Schliesslich ist die Piste ja offen. Also nichts wie los.
11:20 Uhr
Angekommen bei der Bergstation. Die Sicht ist definitiv besser als angekündigt und wir machen uns auf den Weg zum Gipfel um wenigstens einen Gipfel erklommen zu haben und noch kurz das Alpenpanorama zu geniessen bevor das Wetter offensichtlich schlechter werden soll.
11:45 Uhr
Gipfelfoto auf dem Männlichen. Nebel oben und Nebel unten. Aber zwischen den beiden Wolkenschichten, sehen wir bis zum Jura. Also von wegen schlechte Sicht….
Anschliessend Abfahrt vom Gipfel zurück zur Bergstation wo unser Schlittelspass beginnen soll.
12:00 Uhr
„Ja, wissen Sie, wir haben den Schlittelweg vor zehn Minuten geschlossen. Es ist heute zu gefährlich.“ Ähnlich wie bei allen anderen betroffenen Schlittler stellt sich Entrüstung ein. Dafür haben wir definitiv keine Tageskarte gekauft. Unsere Mitstreiter, welche die Abfahrt bereits einmal gemacht haben, können den Entscheid nicht nachvollziehen. Es hätte nur ein – zwei Stellen an welchen man vorsichtig sein müsse. Tja uns bleibt nichts anderes übrig als mit der Gondel die Rückreise anzutreten.
12:30 Uhr
Zwischenstopp bzw. Mittagshalt bei der Zwischenstation Holenstein. Léon gönnt sich ein leckeres „Kinder-Sandwich“. Anschliessend wollen wir den Schlittelweg noch etwas hoch laufen, damit wir wenigstens kurz zum Fahren kommen.
13:00 Uhr
Kaum sind wir mit unsere Picknick fertig setzt Regen ein. Ja, richtig gelesen – Regen. Naja, wir wollten ja draussen etwas erleben, also los geht’s auf die Schlittelpiste. In mehreren kurzen Regen-Battles wird der beste Schlittler erkoren. Gratulation an Freddy!
Übrigens die Pistenverhältnisse waren top. Keine Spur von Eis. Also ein Traum für jedes Schlittlerherz.
14:00 Uhr
Wir entscheiden uns, die Geschlossene Talfahrt dennoch mit dem Schlitten in angriff zu nehmen. Ein Erlebnis war das definitiv auch. Für Léon eher ein nasses und für uns eine wahre Herausforderung. Schnee finden und dennoch nicht zu exponiert auf der Skipiste fahren.
15:08 Uhr
Nein, die Schlittel-Tageskarte ist auf dem Zug von Grindelwald Grund nach Grindelwald nicht gültig. Tja, so haben wir den Zug halt verpasst und laufen mit Schlitten und Léon auf dem Buckel ins Dorf hoch.
15:49 Uhr
Rückfahrt mit dem Zug via Interlaken und Bern nach Hindlebank.
18:15 Uhr
Lisi empfängt uns Zuhause mit einem leckeren Raclette. Genau das richtige nach einem nass-kalten Tag im Schnee-Regen. Danke!