Prolog
Um die Worte von Timon zu rezitieren: „diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen – viel besser als bis zwölf ausschlafen, ins Marzili und dann den Tag für immer vergessen!“ Ja, vergessen werden wir den Tag kaum sehr schnell, so hat doch jeder seine kleine Erinnerung.
Aber fangen wir doch noch einmal von vorne an: Ausgangspunkt heute Morgen war Ausserberg. Von dort liefen wir dem Niwärchi, einer alten Wasserleitung, entlang ins Baltschidertal und genossen die urchige Landschaft. In einem kleinen Wäldli machten wir Mittagshalt. Zum Dessert gab’s frische, wilde Erdbeeren – „So süss wie Kaugummikonzentrat“ Zitat Chris.
Dann begannen die drei Leidenswege:

Teil 1
Von nun an sollte es unter der brennenden Sonne nur noch steil bergauf gehen. Bis zum Einstieg zum Klettersteig fehlten noch gute 300 Höhenmeter und die hatten’s in sich. Manuela A. (Name von der Redaktion geändert) hat in den steilen Rampen schnell an Boden verloren und kämpfte sich mit scheinbar letzter Kraft ins Ziel – also eigentlich zum Anfang des Klettersteiges… Hier mussten wir nun Entscheiden ob hoch oder runter; ob gut oder doch schon zu schlecht Wetter.

Teil 2
Nach reiflichen Überlegungen stand der Entscheid Fest. Das Klettersteigset war montiert und Helm aufgesetzt. Manuela A. stürzte sich mit neuer Energie in die Kletterpassagen. Alles Leiden davor schien wie vergessen. Dafür machte sich Till A. (Name von der Redaktion geändert) auf die Suche nach Wasser. – Also nicht, dass keines in Sichtweite war. Im Tal tobte der Fluss und neben dem Weg sprudelten die Wasserfälle – aber eben; erreichbar waren diese nicht. Till A. liess sich dadurch nicht bremsen. Im Gegenteil. Pausen waren ab sofort tabu, denn dadurch würde die persönliche Dürreperiode quälend in die länge gezogen. Denn in der Wiwannihütte wartete das wohl verdiente kühle Nass. Jedoch zu einem Preis – man könnte meinen das Wässerchen sei hochprozentig alkoholhaltig.

Teil 3
Dann hiess es „nur“ noch runter laufen. Der Druck war gross. Wir waren bereits mächtig hinter unserer Marschroute. Dies wäre ja auch nicht wirklich problematisch gewesen, wenn sich vor unseren Augen nicht die Gewitterwolken aufgetürmt und bedrohlich brummten. Wir sind richtiggehend den Berg runter gerannt, um beim einschlagen der Blitze nicht mehr exponiert am Grat entlang laufen zu müssen. Unsere Hetzjagd, wurde jäh gebremst als auch noch Chlaus K. (Name von der Redaktion geändert) seinen Teil zur Trilogie beitragen wollte – war ja auch bitter nötig, denn sonst hätte diese nur zwei Teile. Die Kopfschmerzen von Chlaus K. wurden so heftig, dass der hohe Lauf Rhythmus unmöglich zu halten war. Till A. hat ihn mit allen Formen der Überredungskunst doch noch in die „Sicherheit“ des Waldes gebracht, bevor die ersten Blitze neben uns aufschlugen. Kopfschmerzen und Übelkeit wurden  jedoch ständig stärker. Aber warten auf die Kälte der Nacht konnten wir im Gewitterregen ja auch nicht. Auf die Zähne beissen war das Stichwort. Bzw. bald hat Chlaus K. herausgefunden, dass seine Beschwerden durch Licht verstärkt wurden. Von da an hat Till A. den Chlaus K. am Arm geführt, damit dieser vor seinem Teil der Trilogie die Augen verschliessen konnte.
Unsere Rettung kam dann in Form eines Audi mit Deutschem Kennzeichen. Chlaus K. durfte mit bis nach Ausserberg fahren und wir joggten wieder so schnell wie möglich talwärts.

Epilog
Ach ja, übrigens der Klettersteig und Natur war atemberaubend schön und auch ich werde den Tag nicht so schnell vergessen. In den nächsten Tagen werde ich mich bei jeder Treppe an die Strapazen des heutigen Tages erinnern. Dann nämlich, werden die gefolterten Muskelfasern in aller Kraft zurück schlagen.

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